Für Inklusion begeistern
Bereits junge Menschen sollten sich mit den Themen Behinderung, Teilhabe und Inklusion auseinandersetzen können. Dies findet in den Rahmenplänen der Schulen meist, wenn überhaupt, nur einen geringen Anteil. Über Sozialpraktika, Kooperationen und Projekttage wird versucht Kontaktpunkte und Auseinandersetzungen mit den oben genannten Themen zu ermöglichen und dadurch potentielle Barrieren bereits im Kinder- und Jugendalter abzubauen.
Die Behinderten-Förderung-Linsenhofen e.V. beobachtet hierin zunehmende Offenheit und reges Interesse von Kindergärten, Schulen und anderen Institutionen sich mit den Thematiken auseinanderzusetzen und auch auf die Einrichtung der Behindertenhilfe zuzugehen. So konnte man in Sommer 2016 bereits verschiedene Projekttage und Kooperationen durchführen.
Zum einen wurden Austauschstudentinnen aus den USA in der Einrichtung begrüßt, welche im Rahmen eines Projektes der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen verschiedene Einrichtungen des sozialen Sektors rund um Nürtingen besuchten. Nach einer englischen Führung durch Wohnheim und Werkstatt hatte man beim gemeinsamen Mittagessen die Gelegenheit, internationale Vergleiche zu ziehen und sich über die unterschiedlichen Systeme der Behindertenhilfe zu unterhalten. Abschließend wurden Leinwände mit bunten Handabdrücken versehen, wovon jeweils die Gäste aus Amerika und die Einrichtung ein Exemplar als Erinnerung behielt.
Auch Schüler aus einem Gymnasium der Stadt Nürtingen erhielten einen Einblick in die Werkstatt der Einrichtung und konnten anschließend gemeinsam mit Menschen mit Handicap kreative Papphocker gestalten. Dabei rückten plötzlich gemeinsame Interessen und Fähigkeiten in den Vordergrund und der Spaß der Gruppe stand im Mittelpunkt.
An einem anderen Projekttag mit der örtlichen Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule wurde ein gemeinsames Thema bearbeitet: Erdbeeren. Junge Schüler und junge Menschen mit Handicap backten, bastelten und rätselten einen Vormittag zusammen, woraufhin man nachmittags auf dem Pausenhof neben leckeren Kuchen die Gelegenheit hatte, sich zu unterhalten und Kontakte zu knüpfen.
Dies stellt nur ein paar wenige Beispiele dar, wie junge Menschen mit und ohne Handicap in Kontakt kommen können. Man kommuniziert miteinander, kann etwas erarbeiten, zusammen leben und gemeinsam Spaß haben – sich auf verschiedenen Ebenen begegnen. Einfach ganz normal.